Römerrudern

Den Menschen Geschichte hautnah erlebbar zu machen: Das war die Intention des Lehrstuhles für Alte Geschichte an der Universität Regensburg, als sich 30 Studenten vor ca. 15 Jahren daran machten, ein römisches Kriegsschiff nachzubauen, das 2004  fertiggestellt war.

Nun liegt es bei der Fußgängerbrücke in Mariaort vor Anker und wartet auf Geschichtsinteressierte, die unter Anleitung versierter Studenten wie einst römische Soldaten eine Patrouillenfahrt  auf der Naab zu machen gewillt sind.

Die Fachschaft Latein des Donau-Gymnasiums ihrerseits ist gewillt, den Lateinschülern so oft wie möglich die Römer auch über Grammatik und Vokabeln hinausgehend nahezubringen. Die Lateinschüler der 7. Klassen legen sich nun schon seit einigen Jahren –sofern das Wetter es zulässt- an einem Nachmittag einer der letzten Wochen vor den Sommerferien in die Riemen des oben genannten Römerschiffes. In Schuljahr 2017/18 waren es die Schüler der Klassen 7a und 7b.

Streng ging es auf solch einem Boot wohl früher zu und streng geht es auch heute zu: Muss es auch! Schließlich gilt es, beim Rudern einen dreiteiligen Bewegungsablauf exakt auf Kommando durchzuführen. Unaufmerksamkeiten, Unkonzentriertheiten etc. führen dazu, dass sich einzelne Ruderriemen verheddern, was natürlich dem Gesamtziel der einheitlichen Fortbewegung des Gefährtes alles andere als zuträglich ist. Anfängliche Schwierigkeiten sind kaum vermeidbar. Die Kräfte zu Hilfe eilender Studenten und die Geduld des Kommandierenden  werden nicht selten auf eine harte Probe gestellt. Aber schließlich funktioniert es dann doch und man kommt gut voran. Am Ende der „Patrouillenfahrt“ steht übrigens für jede Rudergruppe, die die „navis lusoria“ gebucht hat, ein kleines Zeitfahren auf einem festgelegten Streckenabschnitt auf dem Programm. Das DGK schlug sich auch dieses Jahr im Vergleich mit den Zeiten anderer Schülergruppen (gemäß Information des Kommandanten) wieder recht wacker und bewegte sich im oberen Drittel.

Da die Anzahl der Schüler gewöhnlich die Kapazität des Schiffes übersteigt, teilt man sich seit Jahren in zwei Gruppen auf. Während eine Gruppe auf Patrouillenfahrt geht, lauscht die andere einem römischen „Legionär“, der nicht nur die Eckpunkte römischer Geschichte nochmals für die Schüler wiederholt, sondern darüber hinaus auch anschauliche Einblicke in die Kampftaktik der römischen Legionäre gibt. Geschichte zum Anfassen – im wahrsten Sinne des Wortes!

Martin Gregori