Stadtentwicklung: ein Ethik-Workshop für die 8. Jahrgangsstufe

Kann man Demokratie mit einem Baukasten entstehen lassen?

Dieser Frage gingen am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien die Schülerinnen und Schüler des Ethikunterrichts der 8. Jahrgangsstufe in einem Workshop mit Dr. Hammerl, dem Leiter des Stadtmuseums Abensberg nach.

Workshop-Teilnehmer mit Dr. Hammerl (Foto M. Mallmann)

Zuerst wurde die Frage geklärt, welche Vor- und Nachteile ein Leben auf dem Land oder ein Leben in der Stadt mit sich bringt. Anschließend wurde es sehr praktisch: Die Entstehung von Städten wurde am Beispiel Kelheims gezeigt, indem man gemeinsam die Entwicklung der Heimatstadt mit einem Baukasten rekonstruierte. Schnell wurde im Modell sichtbar, mit welchen Schwierigkeiten und sich daraus ergebenden Kontroversen eine sinnvolle, wohlüberlegte Städteplanung bis heute zu kämpfen hat. Schritt für Schritt vollzog sich der Wandel von einem Dorf mit Burg zu einer städteähnlichen Siedlung bis hin zu der heutigen Kleinstadt. Die städtebauliche Entwicklung vor Augen, verstand man, dass die Anfänge der Demokratie in Europa in der zunehmenden Urbanisierung zu finden sind: in dem Bestreben der dort lebenden Menschen endlich Selbstbestimmung und Freiheit zu erhalten und sich von althergebrachten Obrigkeiten zu lösen.

Der durchaus gelungene und kurzweilige Workshop wurde durch Dr. Hammerl mit einem berühmten Zitat von Sir Winston Churchill und der gemeinsamen Übersetzung abgeschlossen:

“Democracy is the worst form of government except all those other forms that have been tried from time to time”

(„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, abgesehen von allen anderen, die von Zeit zu Zeit erprobt wurden”: Rede vor dem Unterhaus am 11. November 1947)

M. Mallmann