Vorlesewettbewerb 2019

vorne: Maximilian Hierl, Alina Völkl, Carolin Herbst (Schulsiegerin)
hinten: Frau Scholz, Herr Dr. Schmid, Herr Frömberg, Herr Wernthaler, Herr Langer

Die Leseratten werden weniger! Diese Schlagzeile aus der Mittelbayerischen Zeitung vom 03.12.2019 klingt für alle Kulturinteressierten alarmierend. In dem Artikel, der sich mit den Ergebnissen der neuesten Pisa-Studie beschäftigt, wird das ernüchternde Fazit zum Leseverhalten fünfzehnjähriger Jugendlicher gezogen: Leseratten, die sehr gern in Bücher gucken, werden in Deutschland weniger. Jeder Zweite sagte: Ich lese nur, wenn ich lesen muss.

Den Spaß am Lesen zu wecken, ist und bleibt ein grundlegendes Ziel der Leseförderung. So dienen Wettbewerbe seit jeher dazu, Schülerinnen und Schüler für eine Sache zu begeistern. Unter der Trägerschaft des „Börsenvereins des deutschen Buchhandels“ werden deshalb jedes Schuljahr bundesweit Vorlesewettbewerbe in den 6. Jahrgangsstufen vor Ort organisiert. Die Teilnehmer/innen stellen nach verbindlichen Kriterien der Beurteilung ihre Lesefertigkeiten unter Beweis – bis hin zur Bundesebene.

Es ist am Donau-Gymnasium schon zur Tradition geworden, den Schulentscheid in einem größeren Rahmen durchzuführen. Am Nikolaustag, dem 06.12.2019 versammelten sich 110 Kinder im Speisesaal des Donau-Gymnasiums, um einen spannenden Wettstreit zu erleben. Für den perfekten Sound und eine inspirierende Kulisse sorgten die Teilnehmer am Wahlkurs „Licht- und Tontechnik“ unter der Leitung von Herrn Mehringer. Die engagierten Jungs opferten einen ganzen Nachmittag ihrer freien Zeit, um die Bühne aufzubauen, um Scheinwerfer zu installieren, um Mikrophone zu justieren, um die Bestuhlung zu organisieren.

Herr Augsberger, der als Fachbetreuer Deutsch am Donau-Gymnasium die Veranstaltung moderierte, stellte zu Beginn die Jury vor: Die Deutschlehrkräfte in der sechsten Jahrgangsstufe (Frau Scholz, Herr Frömberg, Herr Langer und Herr Wernthaler) übernahmen die verantwortungsvolle Aufgabe und sorgten im Vorfeld für eine optimale Vorbereitung der Kandidaten.

Der Wettbewerb muss in zwei Lesephasen durchgeführt werden. Zunächst geht es darum, bei einem vorbereiteten Text alle Regeln der Vortragskunst anzuwenden.

Die Klassensieger/innen, nämlich Carolin Herbst (Klasse 6b), Alina Völkl (Klasse 6c) Maximilian Hierl (Klasse 6d) und der Sieger aus der Klasse 6a, meisterten diese Aufgabe sehr gekonnt, zumal es nicht leicht ist, vor einem großen Publikum im Rampenlicht zu stehen. Erfreulicherweise qualifizierten sich in diesem Schuljahr sogar zwei Jungen – gegen den Trend der offiziell beklagten Leseunlust der Buben in diesem Alter. Carolin, Alina und Maximilian hatten spannende Stellen aus ihren Lektüren ausgewählt und schafften es, stimmungsgeladene Bilder vor das geistige Auge der Zuhörer zu zaubern. Dabei konnten sie auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fanclubs rechnen, die nicht mit Applaus sparten, um die Entscheidung der Jury zu beeinflussen – keine Chance. Aber während des Vorlesens – und da muss man den Kindern wirklich ein Kompliment machen – war es mucksmäuschenstill im Saal, äußerste Konzentration bei Kandidaten, Publikum und Punkterichtern!

Zeichnete sich nach dem ersten Durchgang schon ein leichter Vorsprung ab, so bestätigte das Vorlesen eines unbekannten Textes Carolin Herbst eindeutig als Gewinnerin.

Schulsiegerin Carolin Herbst

Der Schulleiter übernahm die Siegerehrung. Er freue sich, dass im Saal eine so große Lesebegeisterung spürbar sei, und ermunterte die Schülerinnen und Schüler zu lesen, viel zu lesen. OStD Dr. Schmid gratulierte den Klassensiegern und vor allem der Schulsiegerin zu ihrem Erfolg und lobte die Bereitschaft und den Mut, bei einem Wettbewerb das eigene Können vor einem großen Publikum unter Beweis zu stellen. Er betonte den Vorbildcharakter dieses Engagements. Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte er den Wettbewerbsteilnehmern ein kleines Geschenk als Anerkennung und zugleich als Erinnerung, beim Vorlesewettbewerb 2019 dabei gewesen zu sein. Dieses Geschenk, ein spannendes Jugendbuch, aus dem der unbekannte Text stammte, wurde vom Elternbeirat des Donau-Gymnasiums gespendet, eine nette Geste, die einen herzlichen Dank verdient.

Bleibt zu hoffen, dass es für Carolin auch bei der nächsten Runde, dem Kreisentscheid im Frühjahr, gut läuft. Und mit ein bisschen Glück wird sie im Herbst vielleicht den Bundespräsidenten kennen lernen.

Fotos und Text:  Edwin Augsberger