London 2017: ABIlieve – I can fly.

London stand auch dieses Jahr wieder in Konkurrenz mit dem USA-Austausch. Vielleicht ein Grund, warum nur zwölf Schüler, elf Mädchen und ein Junge, an der Studienfahrt vom 11. bis 15. September 2017 teilnahmen. Mit leichtem Gepäck – die Gepäckbestimmungen der Fluglinie Ryan Air ließen keinen Platz für Luxus – und frisch bedruckten Abi-Fahrt-T-Shirts mit dem Motto „ABIlieve – I can fly“, ging die Reise am DGK um 3 Uhr nachts los. Vom Flughafen … Nürnberg flogen wir nach Stansted und kamen gegen Mittag an der U-Bahn-Station Elephant und Castle am Südufer der Themse an. Nach zehn Minuten Fußmarsch erreichten wir unsere Unterkunft, das Rest-up-Hostel. Der Schock war gewaltig, als wir begriffen, dass der Brite tatsächlich nicht viel Raum zum Leben braucht. Wie sollte auf 5 m² Fläche der soziale Friede zwischen vier Mädchen gewahrt bleiben? Sie schafften es. Mit Erfindungsreichtum, Organisationstalent und Zeitmanagement hielten sie Ordnung, sich sauber, fit und bei Laune. Gute Laune machte auch das Wetter. Uns lachte jeden Tag die Sonne. Dass aber ein Knirps unverzichtbar ist, bewies sich einmal am Tag für genau fünf Minuten.

Das Programm für die Woche bestand aus einer Stadtrallye im Stadtteil City, bei der wir die Hilfsbereitschaft der Londoner kennenlernten, die uns eifrig Tipps bei der Suche nach bestimmten Gebäuden oder Infos gaben, und einer Fahrt mit dem roten Doppeldecker, einer sogenannten Hop on and off-Tour, die auch eine Bootsfahrt auf der Themse beinhaltete. Wir besuchten des Science-Museum, Madam Tussaud´s und Shakespeare´s Globe Theatre, begutachteten die Wachen vor Buckingham Palace, machten Spaziergänge durch den Hyde- und den St. James Park, machten Station am Trafalgar Square und wandelten auf den Uferpromenaden der Themse. Von oben konnten wir London während der Fahrt im Riesenrad, dem London Eye, bewundern.

Wenig einladend war das Londoner East End. Kalt und gruselig gestaltete sich die Jack the Ripper-Tour durch Londons altes Arbeiterviertel, die den Spuren dieses Frauenschänders – mit ungeklärter Identität –  aus dem 19. Jahrhundert folgte. Schon beim Zusehen warm wurde es uns hingegen beim Besuch des Musicals Stomp, einem Musical ohne Instrumente oder Gesang. Fußakrobatik, Koordination und Fitness der Tänzer, die aus Alltagsgegenständen oder Geräuschen Musikstücke kreierten, begeisterten. Mehr als nach anderen Reisen hat uns und unsere Familien mit Sicherheit dieses Mal unsere Heimkehr begeistert. Wir waren sehr glücklich, nach zweimaliger Evakuierung aus öffentlichen Gebäuden, Terrorwarnungen und einem Attentatsversuch in der Londoner U-Bahn noch just am Morgen unseres Abreisetags wieder heil in Kelheim anzukommen.

OStRin Sabine Schmöller